Kreisversammlung der Frauen-Union Bayreuth-Land

am 21.05.2010 in Trockau im Gasthof "Löffler"


 

Trotz des Pfingstwochenendes hatten sich zahlreiche Frauen zur Kreisversammlung in Trockau zusammengefunden, um über aktuelle Themen zu sprechen.

Zunächst gab FU-Kreisvorsitzende Bayreuth-Land Christa Reinert-Heinz einen Überblick über das vergangene Jahr. So hatte sich innerhalb eines Jahres der Mitgliederstand um zwölf erhöht und beträgt jetzt 318 Mitglieder. Hummelgau und Trockau sind als neue Ortsverbände hinzugekommen.

Neben mehreren Versammlungen hat es eine Veranstaltung zum Thema Kinder- und Jugendschutz mit der Besichtigung einer Kindertagesstätte gegeben. Auch in diesem Jahr soll es wieder eine Informationsveranstaltung im Landratsamt geben.

Als Beitrag zum Bundestagswahlkampf hatten die Frauen ein Apfelfest organisiert, bei dem viele Menschen angesprochen werden konnten. Eine Wiederholung sei fest eingeplant, so Christa Reinert-Heinz.

Die Frauen-Union möchte eine bessere Direktvermarktung von regionalen Produkten – seien es nun landwirtschaftliche Erzeugnisse oder handwerkliche Produkte –, um so unter anderem die Wirtschaft in Oberfranken zu stärken.

Für Gesprächsbedarf sorgte der Beschluss der Landesversammlung der Frauen-Union, die in das Leitbild 2010 folgende Forderung aufgenommen hatte: "Wir fordern eine 40-Prozent-Quote für beide Geschlechter für alle Parteiämter, also eine parteiinterne Quotierung. Diese soll dazu beitragen, den Frauenanteil in der Partei und in Mandaten zu verbessern!"

Kreisvorsitzende Reinert-Heinz zeigte sich von der Quote überzeugt: "Wir haben noch Nachholbedarf in der CSU." Sie wünsche sich aber keine Polemik zu dieser Frage, über die am Parteitag abgestimmt werden soll, sondern sachliche Diskussionen an der Basis. In einer Volkspartei müssten auch die Frauen ihren Platz finden und sie sollten nicht nur dafür da sein, um zu wählen, sondern auch um mitzuarbeiten. Aber selbst wenn diese Forderung nicht aufgenommen werden sollte, ist die Kreisvorsitzende davon überzeugt, dass allein die Diskussion der Frauen-Union und der CSU etwas nutzt und Entwicklungen in Gang bringt. Staatssekretär Hartmut Koschyk freute sich über die Diskussion, auch wenn er noch keine abgeschlossene Meinung zum Thema Frauenquote habe. Manche Entwicklungen würden zu lange dauern, und daher wäre eine Quote sicher begrüßenswert. Allerdings habe sich auch das Verhältnis innerhalb der Partei verändert. Nun sage man nicht mehr, "wir brauchen diese Frau, weil sie eine Frau ist", sondern man sagt "wir brauchen diese Frau, weil sie gut ist und hervorragende Arbeit leistet". Man dürfe vor einer Frauenquote keine Angst haben, nur weil es diese in einer anderen Partei gebe.

Auch die aktuelle politische Lage sprach der Bundestagsabgeordneter Koschyk an. Die Krise sei durch ungezügelte Finanzwirtschaft und Politik des lockeren Geldes ausgelöst worden. Die Welt sei mittlerweile immer vernetzter und man könne sich nicht zurücklehnen und sagen: "Das hat eine andere Partei verschuldet." Jetzt gehe es um die Zukunft Europas.

Auch Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer sieht eine Frauenquote durchaus positiv. Es gebe Defizite und Frauen würden oftmals an Themen anders herangehen und Dinge anders sehen. Nicht alle Themen seien so besetzt, wie es sich die Menschen im Land wünschten.


(Links, stehend) FU-Kreisvorsitzende Bayreuth-Land Christa Reinert-Heinz

Bundestagsabgeordneter Hartmut Koschyk (stehend); rechts daneben: Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer