Vortrag über den Jakobsweg am 11.11.2015 im Eckersdorfer Schloss-Café



 


Mit viel Gottvertrauen, statt mit Geld und Sicherheit, pilgerte Brundhilde Schierl durch Deutschland


Die Stellv. FU-Kreisvorsitzende Bth.-Land Edeltraut Schweingel stellte nach der Begrüßung in Kurzfassung den Jakobsweg vor. Auch erwähnte sie das im Jahr 2006 erschienene Buch des Entertainers Hape Kerkeling: "Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg". Nach der Herausgabe des Buches stieg die Pilgerzahl sprunghaft an. Es wurde ein Personenkreis, der bis dahin mit Pilgern nichts am Hut hatte, auf dieses Thema aufmerksam.

Pilgerin Brunhilde Schierl aus Memmelsdorf (Lkr. Bamberg) berichtete im Schloss-Café in Eckersdorf über ihre Pilgertour: "Von Flensburg bis Konstanz - Erlebnisse und Begegnungen auf dem Jakobsweg zu Fuß und ohne Geld durch Deutschland." Sie hatte auf ihrer 1250 km langen Tour kein Bargeld, keine Kreditkarte, keinen Vorrat, keinen Fotoapparat und auch kein Handy dabei.

Vor ihrer Entscheidung hatte sie schon Ängste und Zweifel. "Die Reise war eine Riesenherausforderung für mich", erzählte sie. "Ich hatte keinen Plan." Aber trotz ihres Glaubens an das Gute im Menschen hatte sie auch Angst vor Hunger und Kälte.

"Bitten öffnet Herzen" war für die heute 64-jährige vierfache Mutter Brunhilde Schierl eine wichtige Schlüsselerfahrung. Auf ihrer zweieinhalbmonatigen Pilgerreise auf dem Jakobsweg musste sie die Menschen immer wieder um einen Teller Suppe, ein weiches Kopfkissen oder dem rechten Weg bitten. Die Ausschilderung der Jakobswege waren oftmals sehr unzureichend bzw. fehlten die Hinweisschilder. Aber sie sei vielen "menschlichen Engeln" begegnet, die ihr immer wieder freimütig ein Dach über dem Kopf boten und zu essen gaben.

"Lebendige Gottesbegegnungen" nannte Brunhilde Schierl die Momente, in denen Menschen wie aus dem Nichts heilsam und weichenstellend in ihr Leben traten. "Viele haben den Mut verloren, auf Gott und die Mitmenschen zu vertrauen", wusste die Pilgerin aus Erfahrung.
Es war weder Wichtigtuerei noch Abenteuerlust, als sich Brunhilde Schierl entschloss, sich auf die Pilgerreise zu begeben, sondern eine Bibelstelle, die sie bereits als Kind gelesen hatte und nie mehr davon losgekommen ist: "Jesus befahl seinen Jüngern, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch kein Geld …" (aus dem Markus-Evangelium 6,7-13).


 


Foto: Dieter Jenß
 

Von links: Stellv. FU-KV Bth.-Land Edeltraut Schweingel, Pilgerin Brunhilde Schierl, Stellv. FU-KV Bth.-Land Waltraud Pfauntsch und Brigitte May


 
Pilgerin Brunhilde Schierl


 
Pilgerin Brunhilde Schierl (links), Stellv. FU-KV Bth.-Land Waltraud Pfauntsch (3. von lins), Stellv. FU-KV Bth.-Land Edeltraut Schweingel (rechts) mit interessierten Gästen