Mit viel Gottvertrauen, statt mit
Geld und Sicherheit, pilgerte Brundhilde Schierl durch Deutschland
Die Stellv. FU-Kreisvorsitzende Bth.-Land Edeltraut Schweingel
stellte nach der Begrüßung in Kurzfassung den Jakobsweg
vor. Auch erwähnte sie das im Jahr 2006 erschienene Buch
des Entertainers Hape Kerkeling: "Ich bin dann mal weg
- Meine Reise auf dem Jakobsweg". Nach der Herausgabe
des Buches stieg die Pilgerzahl sprunghaft an. Es wurde ein
Personenkreis, der bis dahin mit Pilgern nichts am Hut hatte,
auf dieses Thema aufmerksam.
Pilgerin Brunhilde Schierl aus Memmelsdorf (Lkr. Bamberg)
berichtete im Schloss-Café in Eckersdorf über
ihre Pilgertour: "Von Flensburg bis Konstanz - Erlebnisse
und Begegnungen auf dem Jakobsweg zu Fuß und ohne Geld
durch Deutschland." Sie hatte auf ihrer 1250 km langen
Tour kein Bargeld, keine Kreditkarte, keinen Vorrat, keinen
Fotoapparat und auch kein Handy dabei.
Vor ihrer Entscheidung hatte sie schon Ängste und Zweifel.
"Die Reise war eine Riesenherausforderung für mich",
erzählte sie. "Ich hatte keinen Plan." Aber
trotz ihres Glaubens an das Gute im Menschen hatte sie auch
Angst vor Hunger und Kälte.
"Bitten öffnet Herzen" war für die heute
64-jährige vierfache Mutter Brunhilde Schierl eine wichtige
Schlüsselerfahrung. Auf ihrer zweieinhalbmonatigen Pilgerreise
auf dem Jakobsweg musste sie die Menschen immer wieder um
einen Teller Suppe, ein weiches Kopfkissen oder dem rechten
Weg bitten. Die Ausschilderung der Jakobswege waren oftmals
sehr unzureichend bzw. fehlten die Hinweisschilder. Aber sie
sei vielen "menschlichen Engeln" begegnet, die ihr
immer wieder freimütig ein Dach über dem Kopf boten
und zu essen gaben.
"Lebendige Gottesbegegnungen" nannte Brunhilde Schierl
die Momente, in denen Menschen wie aus dem Nichts heilsam
und weichenstellend in ihr Leben traten. "Viele haben
den Mut verloren, auf Gott und die Mitmenschen zu vertrauen",
wusste die Pilgerin aus Erfahrung.
Es war weder Wichtigtuerei noch Abenteuerlust, als sich Brunhilde
Schierl entschloss, sich auf die Pilgerreise zu begeben, sondern
eine Bibelstelle, die sie bereits als Kind gelesen hatte und
nie mehr davon losgekommen ist: "Jesus befahl seinen
Jüngern, nichts mit auf den Weg zu nehmen außer
einem Wanderstock; kein Brot, keine Vorratstasche und auch
kein Geld
" (aus dem Markus-Evangelium 6,7-13).
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